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[Aga]

Hallo,

frohes Fest und alles gute.


Aga


Netter Artikel über Spammails:
siehe http://www.sueddeutsche.de/sz/feuilleton/red-artikel1571/



Wenn der Virus zweimal anklopft




Eine Spam-Mail muss man sich vorstellen wie den Besuch von ein paar Zeugen Jehovas: Beide kommen ungebeten, verschaffen sich Eintritt, ohne dass man recht verstünde, wie sie das geschafft haben, versprechen einem Obskures, und wenn sie sich erstmal niedergelassen haben an der heimischen Festplatte, kriegt man sie kaum wieder los. Wie das Jahr für die Zeugen Jehovas war, wissen wir nicht, wahrscheinlich hart und traurig, schließlich ist die Welt wieder nicht untergegangen. Für das Internet war es jedenfalls ein schlimmes Jahr. Krank ist es. Von Würmern und Viren befallen wie noch nie, erst die Würmer „Slammer“ und „Sobig“, und nun meldet der Anti-Spam-Anbieter Brightmail auch noch, dass der Spam-Anteil 2003 erstmals die Anzahl „legitimer“ E-Mails überstiegen hat. Brightmail hat 800 Milliarden E-Mails überprüft, was 15 Prozent des Mail-Aufkommens im Internet ausmacht. Ergebnis: Der Spam-Anteil stieg von 40 Prozent im vergangenen Jahr auf 56 Prozent. Tendenz stark steigend.

Die Journalistin Gabriele Göttle hat einmal aus dem Hausmüll verschiedener Nachbarn versucht, das Psychogramm ihres Durchschnittsnachbarn zu erstellen. Wenn man den Inhalt der 800 Milliarden Spam-Mails zur Grundlage nimmt, dann muss der Durchschnittsnetznutzer einen klitzekleinen Penis haben, krank sein, und unter akutem Geldmangel leiden: Die meisten Spam-Mails bieten die Vergrößerung „einzelner Körperteile“, an, wie sich Brightmail diskret ausdrückt, dicht gefolgt von Angeboten für Medikamente und Kreditversprechen, die so absurd klingen, dass sie Menschen mit verschachteltem Ironieverständnis schon wieder Behagen bereiten können: Im April bot der Sohn eines Potentaten aus irgendeinem elfsilbigen afrikanischen Staat an, sofort vier Millionen Dollar auf unser Konto zu überweisen.

2004 geht es erst richtig los: Bisher gab es Spamverteiler auf der einen und Virenfrickler auf der anderen Seite. Der Trend aber geht zum Viren-Spam: In Zukunft werden Spammer ihren Müll, den sie bisher per Hauspost verschickten, mit Hilfe fieser Viren verteilen. Was das bedeutet? Am 25. Januar wurde der „Slammer“- Wurm um 4.31 Uhr amerikanischer Zeit von der Leine gelassen. 14 Minuten später hatte er bei allen vier Milliarden Computern der Erde angeklopft.


D3 am Mi, Fr, Sa auf Kali. Arkaden. Yeah